Pressemitteilungen

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Tipps zum Verfassen von Pressemitteilungen

Pressemitteilungen informieren Journalisten über neue Ereignisse, Produkte und Veranstaltungen. Gelingt es Ihnen mit Ihrer Pressemitteilung die Aufmerksamkeit einer Redaktion auf sich zu lenken, so beschert Ihnen dies einen redaktionellen Beitrag in einer Zeitung, im Fernsehen oder im Hörfunk. Zudem überzeugt die positive Berichterstattung in den Medien durch ihre stets höhere Glaubwürdigkeit. Daher ist eine Pressemitteilung das meist genutzte Instrument der Pressearbeit und das Bindeglied zwischen Informationsanbietern und Informationsverwertern. Pressetexte sind für Journalisten in der Regel Anregungen, um sich eines Themas redaktionell anzunehmen. Je professioneller eine Pressemitteilung verfasst ist, desto größer die Chance auf eine journalistische Veröffentlichung. Die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichung hängt hauptsächlich vom Inhalt der Pressemitteilung ab. Hat sie Nachrichtenwert, so kommt sie grundsätzlich für eine Veröffentlichung in Frage. Ein Redakteur erhält täglich hunderte Pressemitteilungen und steht vor der Aufgabe, diese schnell zu sichten. Pressemitteilungen, die nicht der "Norm" oder Erwartung entsprechen, wandern schnell in den Papierkorb. Die folgenden Punkte sollen Ihnen beim Verfassen einer wirkungsvollen Pressemitteilung helfen:

  1. Kreieren Sie eine Story, keinen Werbetext! Schreiben Sie eine spannende Story, keine Flut von langweiligen uninteressanten Infos, bringen Sie ihre Mitteilung auf den Punkt. Wecken Sie das Interesse des Lesers bei der Formulierung Ihres Textes, verwenden Sie witziges oder rhetorisches, doch bleiben Sie bei den Tatsachen und übertreiben Sie nicht. Formulieren Sie grundsätzlich sachlich. Die Werbefloskeln gehören ins Marketing und nicht in Ihren Text. Vermeiden Sie Formulierungen wie "das Beste, das Größte, das Allerneueste".
  1. Es muss möglichst exakt definiert sein für wen Sie texten. Dabei wird oft der Fehler begangen, dass sich der Verfasser der Pressemitteilung mit seinen Formulierungen direkt an die Endleser wendet und den Redakteur damit übergeht bzw. dessen Job erledigen will. Sie schreiben zunächst, um das Interesse des Journalisten zu wecken, damit Ihre Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Natürlich orientiert sich der Redakteur bei der Auswahl von Pressemitteilungen immer am erwarteten Leserinteresse.

Achten Sie bei Ihrer Pressemitteilung auf die passende Überschrift. Sie entscheidet darüber ob der Leser weiterliest oder nicht. Natürlich gehören die inhaltlichen Trumpfkarten in die Überschrift der Pressemitteilung, um den späteren Artikel erst aus dem Gros der Beiträge einer Seite herausstechen zu lassen. Dabei darf man sich auch nicht daran stören, dass Titelzeilen von den Redakteuren besonders häufig ausgetauscht werden. Oft bleiben die wichtigsten Inhalte in der Überschrift stehen. Sorgen Sie für eine auffällige Überschrift, kurz, frech, bunt und aussagekräftig. Der Lesernutzen muss auf den ersten Blick für den Redakteur erkennbar sein. Die Auswahl der Pressemitteilung dauert oft nur 10 Sekunden in dieser Zeit trifft der Redakteur die Entscheidung, ob er nach den ersten Zeilen weiterliest oder nicht.

Bauen Sie Ihren Text nach dem Prinzip der absteigenden Wichtigkeit auf. Das Wichtigste, Das Neuste , das Sensationelle gehört an den Anfang. Niemand will sich durch etliche Textzeilen quälen, um erst am Ende den Wert der Mitteilung festzustellen. Alle Zeitungsartikel sind so aufgebaut. Darum gilt für Pressemitteilungen wie für jeden anderen Zeitungsartikel das "Prinzip der abnehmenden Wichtigkeit." So wird der Leser bei der Stange gehalten und bricht erst später oder überhaupt nicht vor dem Ende die Lektüre des Beitrags ab.

Ersparen Sie sich und Ihrem Leser lange, umständliche, abschreckende Satzkonstruktionen. Konstruieren Sie keine Schachtelsätze, sondern nur kurze Sätze mit möglichst nur einem Nebensatz. Auf den logischen Aufbau achten und zwar von Satz zu Satz und von Absatz zu Absatz. Die Information steht im Vordergrund. Bauen Sie Ihren Artikel logisch auf und teilen Sie Ihren Text in Absätze ein. Diese erleichtern dem Leser das Verständnis. In jedem Absatz sollte ein Gedanke zusammengefasst sein. Vermeiden Sie Redundanzen - Füllwörter und Wiederholungen bringen den Journalisten keinen Nutzwert. Vermeiden Sie Fachausdrücke, verwenden Sie keine unerklärten Abkürzungen - Benutzen Sie viele Verben. Die Pressetexte werden dadurch lesefreundlicher.

Fassen Sie sich kurz. Niemand will Berge von Seiten durchwühlen, um den Kern der Geschichte zu begreifen. Eine Seite sollte genügen, um Ihre Meldung interessant darzustellen. Die eigentliche Pressemitteilung sollte maximal eine dreiviertel DIN A4 Seite lang sein. Je kürzer und komprimierter und inhaltsreicher ein Artikel ist, um so eher wird er abgedruckt. Es gilt die Direktive: so lang wie nötig, so kurz wie möglich.

Stellen Sie klar um was es sich bei Ihrem Produkt oder Projekt handelt. Als Leitfaden helfen die sechs W-Fragen: wer?, was?, wann?, wo?, wie?, warum? und woher? Stellen Sie in den ersten Sätzen klar, um wen es geht, was dieser tut, an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkt. Inhalt in beliebiger Reihenfolge, je nach Bedeutung: wer?, was?, wann?, wo?, wie?, warum? Die Meldung dient zur Ankündigung und zum Kurzbericht von Ereignissen. Anschließend folgt der Bericht. Er ist ebenfalls absolut sachlich und muss diese sechs "w" beantworten, kann aber etwas genauer auf die einzelnen Punkte eingehen.

"Tell one story only" lautet einer der wichtigsten Grundsätze für einen gelungenen Beitrag. Sind die Aspekte eines Themas auch noch so vielfältig, durch den Artikel später muss sich ein roter Faden ziehen, damit der Leser die Orientierung nicht verliert. Die übrigen Gesichtspunkte werden an die Hauptlinie angehängt, quasi als Beiwerk.

Lassen Sie, wenn möglich, einen Laien Ihren Text gegenlesen. Möchten Sie mit der Pressemitteilung auf ein technisches Produkt aufmerksam machen, sollte unbedingt darauf geachtet werden, den technischen Sachverhalt allgemein verständlich rüberzubringen.

Schreiben Sie möglichst objektiv. Denn objektiv wirkende Pressemitteilungen werden oft der Einfachheit halber wörtlich übernommen. Den Anschein von Objektivität erweckt man hauptsächlich durch distanzierte Sprache. Merke: Es ist die Aufgabe des Redakteurs, die Beiträge möglichst objektiv zu halten. Der Pressereferent versucht, seinen Standpunkt möglichst unauffällig in das Medium zu bringen.

Sorgen Sie für eine regelmäßige Medienpräsenz! So bleibt auf der Leserseite der Name der Organisation bzw. des Unternehmens im Gedächtnis haften; die Leser erinnern sich bei Bedarf eher an eine medienpräsente Institution. Auf Redaktionsseite gewöhnen sich die Redakteure an den Namen. Grundsätzlich gilt: Lieber eine schlechte Nachricht als gar keine. Natürlich sollten Serien von Negativschlagzeilen dennoch nach Möglichkeit vermieden werden. Versorgen Sie die Redaktionen in regelmäßigen Abständen mit Informationen, nur so erreichen Sie einen "Wiedererkennungswert" Ihres Unternehmens oder Ihres Produktes. Doch übertreiben Sie es nicht. Wer täglich zehn Pressemitteilungen verschickt, gelangt oft auch wegen Übersättigung der Redakteure nicht mehr in die Medien.

Schreiben Sie einen Bericht in der dritten Person, auch wenn es sich dabei um eine Sache handelt. Orientieren Sie sich bei Ihren Formulierungen an gängigen Schreibweisen Ihrer Mitbewerber, studieren Sie Beiträge anderer Anbieter, und verwenden Sie die Aussagekraft von erfolgreich platzierten redaktionellen Beiträgen in den Fachzeitungen. Nutzen Sie den Nachrichtenstil und formulieren Sie Zitate in den Bericht.

Namen und Vornamen sollten Sie ausschreiben, ebenso Titel (außer Dr.) sowie Zahlen bis einschließlich zwölf. Das Wort "Herr" vor Eigennamen gibt es im journalistischen Sprachgebrauch nicht.

Vergessen Sie keinesfalls einen Ansprechpartner anzugeben. Die Angabe eines Ansprechpartners mit Telefonnummer ist unerlässlich, um dem Redakteur bei Rückfragen Zeit zu ersparen. Unterhalb der Pressemitteilung sollten folgende Kontaktdaten angegeben sein: Namen des Unternehmens bzw. der Organisation, Adresse, Ansprechpartner und Durchwahlnummern. Ist eine E-Mail-Adresse für Rückfragen angegeben, sollten Sie diese Mails auch regelmäßig checken. Wichtig: Erreichbar sein!

Am Ende der Pressemitteilung sollten Sie die Anzahl der Wörter und Zeichen setzen, ohne die Headline mitzuzählen. Das erspart gerade dem Printjournalisten mühsame Zählerei, um zu erfahren, ob der Text (wenn er denn wirklich gut formuliert ist, um übernommen zu werden!) noch in die Spalte passt, gekürzt oder umgeschrieben werden muss.

Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Mitteilung zielgruppenorientiert verteilen. Hierzu bietet Ihnen pressrelations einen idealen Service, der Ihre Meldungen in erster Linie den Journalisten zur Verfügung stellt, die sich wirklich für das Thema interessieren.


Die Tipps wurden zum Großteil aus dem, zur Vertiefung der Kenntnisse sehr gut geeignetem, Ratgeber "Die Pressemitteilung" von Tom Buschardt und Stefany Krath entnommen.

Tom Buschardt und Krath, Stefany: "Die Pressemitteilung - Inhalt, Form, Praxis." 2. Auflage (komplett überarbeitet), Luchterhand-Verlag, 243 Seiten m. Abbildungen, Grafiken und Checklisten ISBN: 3-472-05214-7 EURO 24,90

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